Heute habe ich in einem Podcast einen Beitrag zum Thema Versunkene Kosten und Opportunitätskosten gehört. Diese beiden Prinzipien sind wichtige Grundlagen für Entscheidungen. Ich fand schon immer interessant, wie Menschen Entscheidungen treffen und dies oft konsistent falsch. Davon möchte ich mich selbst gar nicht ausnehmen.
In der Podcastfolge ging es unter anderem um das Unglück am Mt. Everest von 1996, wo in einer Nacht acht Bergsteiger ums Leben kamen. Grund dafür war unter anderem, dass einige sich nicht an die vorher festgelegte Umkehrzeit hielten. Das ist der Zeitpunkt, an dem man spätestens umkehren muss, um vor Einbruch der Dunkelheit wieder ins Lager zurückzukommen. Und wenn man um diese Zeit noch nicht auf dem Gipfel ist, dann heisst das umzukehren. Und das ist natürlich eine schwierige Entscheidung, nachdem man ja schon so weit gekommen ist, so viel Zeit, Geld und sonstige Ressourcen investiert hat. Zugegebenermaßen ist dieses Beispiel ein Extremfall und nicht nicht immer kostet einen eine Fehlentscheidung das Leben. Das Merkmal von versunkenen Kosten ist, dass sie verloren sind, man das investierte Geld, Zeit, Gefühle etc. nicht wieder zurück bekommt. Dessen muss man sich klar sein und die Situation aus der momentanen Sicht beurteilen. Das ist für einen Betroffenen nicht einfach, so dass es helfen kann, sich zu fragen, was ein neutraler Außenstehender in der Situation machen würde. Beispiele können die Fragen sein, ob man in ein Investment noch mal Geld nachschießen soll oder nicht, um das bisher verlorene Geld wieder zurück zu bekommen (hier lautet die Antwort fast immer Nein). Auch kann es um Zeit gehen, wenn man feststellt, dass einem eine Ausbildung, Studium etc. doch nicht liegt und ob man nicht doch lieber was anderes machen soll.
Damit im Zusammenhang steht auch der Begriff der Opportunitätskosten. Opportunitätskosten sind Kosten (nicht unbedingt nur monetärer Art), die dadurch entstehen, dass man eine Sache kauft oder macht und somit das dafür aufgewendete Geld bzw. Zeit einem nicht für andere Zwecke zur Verfügung steht. Im Podcast ging es um das Beispiel eines Pozellanelefanten, der bei einer Auktion für 350 USD ersteigert wurde. Unterschwellig schwang in dem Beispiel mit, dass es sich um eine Spontanentscheidung handelte, die der Handelnde später bereute. Um sowas zu vermeiden könnte man sich die Frage stellen, was man mit dem Geld stattdessen anfangen könnte, also z.B. ein paar Mal schön essen gehen, gute Kopfhörer kaufen etc. und ob einen die Alternative nicht glücklicher machen würde. Ein anderes Beispiel ist die Frage, ob man nach einer ersten Ausbildung noch eine weitere machen soll, wie z.B. ein MBA nach dem Erststudium. Dieser MBA erzeugt doppelte Opportunitätskosten, denn er kostet (in der Regel viel) Geld, das man aufwenden muss und zudem noch Zeit, in der man nichts anderen machen kann, wie z.B. Arbeiten. Und dann muss man sehen, ob man den entgangenen Arbeitslohn zzgl. der Ausbildungskosten später durch ein entsprechend höheres Einkommen mindestens wieder zurück bekommt, damit sich der Aufwand gelohnt hat.