Das Bewusstsein denkt und meint, dass es Chef ist. Das Unterbewusstsein ist Chef, denkt aber nicht.
Wenn man den menschlichen Geist als Gesamtheit sieht, dann verhält es sich mit Bewusstsein und Unterbewusstsein wie mit einem Eisberg, bei dem nur etwa ein siebtel über Wasser ist, der Rest unter Wasser. Im Unterbewusstsein sind alle vergangenen Erlebnisse, Erfahrungen, Wissen etc. gespeichert und es generiert daraus Handlungsanweisungen für das Bewusstsein. Die Hauptaufgabe für das Unterbewusstsein ist es, das Überleben zu sichern. Nun sind Säbelzahntiger schon längst ausgestorben und echte Lebensgefahr droht einem im Alltag heutzutage eher selten. Dennoch ist diese Aufgabe immer noch tief ins Unterbewusstsein eingeprägt. Die einfachste Regel fürs Überleben lautet: Wenn das, was du gestern getan hast, dein Überleben gesichert hast, dann wird es das auch heute tun und somit behalte es bei. Deswegen sind Veränderungen so schwierig, ganz einfach deswegen, weil sich das Unterbewusstsein dagegen sträubt.
Um dennoch Veränderungen zu erreichen muss ich daher mein Bewusstsein als das Einzige, worüber ich uneingeschränkte Kontrolle habe, nutzen, um mein Unterbewusstsein entweder zu überlisten oder zu überzeugen.
Wie James Hazlerig in seinem Buch ‘The Little Book of Laughnosis’ schreibt, kann ich durch einen vorgetäuschten Lachanfall mein Unterbewusstsein dahingehend überlisten, dass es meint, dass das, was ich mache nicht ernst gemeint ist und somit auch nicht gefährlich sein kann. Klingt lustig, funktioniert aber.
Während obiger Trick sich eher nur für einmalige und schnelle Handlungen eignet, muss ich für größere Veränderungen mein Unterbewusstsein überzeugen. Eine Möglichkeit besteht darin, mein Bewusstsein zu verwenden, mir den neuen, gewünschten Zustand zu visualisieren, am besten mit allen fünf Sinnen, um dem Unterbewusstsein den neuen, gewünschten Zustand als bereits realisiert vorzugaukeln. Denn das Unterbewusstsein kann nicht zwischen real und vorgetäuscht unterscheiden. Somit verhindert das Unterbewusstsein nicht nur nicht die Veränderung, da es diese nicht als solche erkennt, sondern hilft auch mit, den gewünschten Zustand zu erreichen.