Gedanken zum Rückweg: Nachdem ich inzwischen auf dem rückweg bin, ist es zeit ein erstes fazit zu ziehen: wer einsamkeit und ruhe sucht, ist in patagonien und auch feuerland eher fehl am platze. Sicher, die gibt es schon, aber dann ist da auch wirklich nichts ausser steppe und ein paar schafen vielleicht. Da wurde ich schon ein wenig auf den boden der tatsachen zurück geholt. Die berglandschaft ist auf jeden fall grandios, aber um die wirklich auch in ruhe geniessen zu können muss man wahrscheinlich eine echte expedition machen, was mir gestern noch ein kalifornier schmackhaft gemacht hat, der eine expedition als vierwöchigen kurs gemacht hat. Das wäre (theoretisch) ein grund nochmal herzukommen. Ein grund das eher nicht zu machen, ist die extrem hohe dichte an israelis hier. Ohne jeglichen rassismus nerven die genauso wie eine horde besoffener italiener auf dem oktoberfest. Sie treten so gut wie immer in gruppen auf und sind entsprechend laut. Ein Tipp am rande für alle weltenbummler: wer die billigsten preise sucht, sollte sich immer an hebräischer schrift orientieren, mit denen unterkünfte oder geschäfte ihre leistungen anbieten. Der süden von chile und auch argentinien ist extrem teuer, el calafate und erst recht el chalten sollen die teuersten städte argentiniens sein, wer abseits der touristenpfade günstig reisen will, sollte wohl eher den norden argentiniens besuchen. Und für chile gilt, dass es teurer ist als argentinien. Naja, egal, das war jetzt keine grosse überraschung. Essenstechnisch war die reise auch etwas eintönig, abgesehen von der pasta beim trekking. Ausser steak und lamm, jeweils mit pommes und vielleicht mal einer forelle gab es wenig abwechslung. Es war aber auf jeden fall lecker, denn sonst hätte ich es nicht dauernd gegessen. Sehr zu empfehlen war die parilla, eine art grillplatte mit verschiedenen arten von fleisch, für die man aber leicht umgerechnet 10 EUR hingelegt hat. Günstig war auf jeden fall der wein, eine flasche guten weins gab es für etwa 8 EUR. So viel fleisch wie hier habe ich jedenfalls schon lange nicht mehr gegessen, manchmal habe ich mir aber so etwas wie den fischmarkt in santiago oder valparaiso gewünscht. Ausrüstungstechnisch war alles top, ausser dem loch im zelt in folge der mausattacke sind bislang keine verluste oder ausfälle zu beklagen. Wer mal die tauglichkeit seiner ausrüstung bei sonne, regen und wind (in beliebigen kombinationen, evtl. sogar mit schnee) testen will, dem kann ich einen besuch in patagonien nur empfehlen. Ich bin heute in puerto natales angekommen und in der gleichen unterkunft wie das letzte mal. Was mir aber das letzte mal gar nicht aufgefallen ist, ist die hohe dichte an taxis. Das finde ich witzig, denn puerto natales in ziemlich klein, mehr als 10 min habe ich nie zwischen zwei punkten zu fuss gebraucht. Den nachmittag habe ich vergammelt und postkarten geschrieben (postkartenempfänger aufgepasst: die ersten sind unterwegs!). Das wetter war bewölkt und vereinzelt gab es regen. Lustig war auch den neuankömmlingen im der unterkunft zuzuhören, wie sie ihren torres del paine trek planen. Die vorhersage für die nächsten tage ist wohl eher schlecht für sie, mir kann es jetzt egal sein (grins). Morgen früh gehts mit dem bus nach punta arenas und jetzt werde ich mir mal wieder ein steak gönnen. Que approveche!
Gedanken zum Rückweg
Posted on:March 14, 2007 at 12:18 AM