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Kleine Veränderungen

Posted on:January 6, 2023 at 10:09 AM

“Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.” (Albert Einstein)

Dieses Zitat von Einstein kenne ich schon länger und auch in verschiedenen Varianten, die aber wohl nicht von Einstein stammen. 1 Wie aber an so vieles, was ich schon grundsätzlich weiß, muss ich mich zu einen immer wieder daran erinnern und zum anderen, was noch viel wichtiger ist, auch umsetzen und mit Leben erfüllen. Neue und konkrete Anregungen habe ich einer Podcast Folge entnommen.

Darin kam das Beispiel eines Kindes vor, das die Antwort auf eine Frage zwar wusste, sie ihm aber gerade nicht einfiel. Das Kind veränderte seine momentane Pose, stand auf, bewegte seinen Kopf und die Arme und machte ‘Hmmmm…’, so lange, bis ihm die Antwort wieder einfiel. Das Kind machte das ganz automatisch. Als Erwachsener muss ich erst wieder daran erinnert werden. So viele Fähigkeiten, die ich als Kind bzw. früher schon einmal wusste oder gut konnte, habe ich verlernt (nicht vergessen!) und ich muss sie mir erst wieder mühsam aneignen. Ich denke da in diesem Zusammenhang z.B. an die unzähligen Angebote zum Thema Kreativitätstechniken, wie Bücher, Seminare usw.2

Die Podcast Folge machte auch noch einige weitere Vorschläge für Veränderungen, die allesamt klein sind, aber große Auswirkungen haben können. Wenn ich an Veränderungen denke, dann immer automatisch an die ganz großen Veränderungen, die natürlich möglich sind, aber auch entsprechend aufwändig und langwierig umzusetzen.

So können einfache Änderungen der Sitzposition am Schreibtisch, auf einem Bein stehen, rückwärts gehen usw. sowohl Wirkungen auf mich selbst, als auch auf andere haben. Auf mich selbst, weil sie mir einen Wechsel der Perspektive ermöglichen. Auf einem Bein stehend fallen mir andere Sachen ein, als wenn ich mit beiden Beinen am Boden stehe. Auf einer Parkbank oder einer Schaukel fallen mir andere Dinge ein, als wenn ich am Schreibtisch sitze. Auf andere kann es Wirkungen haben, wenn es ihnen auffällt und sie fragen, was denn mit mir los sei. Allein diese Frage bewirkt schon eine Änderung der Reaktion auf mich bei anderen.

So habe ich mir jetzt einen Zettel bereit gelegt, der immer im Blickfeld liegt und worauf ich die Änderungen des Tages notiere. Das mache ich morgens als Planung, aber auch tagsüber und abends. Ich notiere, was ich davon umgesetzt habe, aber auch, was ich spontan bewusst anders gemacht habe. Sinn und Zweck dieses Zettels ist, mein Bewusstsein zu schärfen und eine Gewohnheit daraus zu machen.3

Aber Vorsicht, Veränderungen sind kein Selbstzweck und sollen das auch nicht sein. Wenn ich etwas mache, das mich glücklich macht, dann behalte ich das grundsätzlich bei und ändere es nicht, nur, damit ich etwas anders mache.


Footnotes

  1. So z.B. “Wenn du machst, was du immer gemacht hast, dann bekommst du, was du immer bekommen hast.”

  2. Ich denke auch an die Frage eines Kindes an ein anderes Kind, ob es mit ihm spielen möchte. Lautet die Antwort ‘Nein’, dann ist das überhaupt kein Problem, dann hat das Kind einfach weiter gespielt oder ein anderes Kind gefragt. Als Erwachsener würde ich schon gar nicht fragen, aus Angst vor Ablehnung, als ob bei einem ‘Nein’ die Welt untergehen würde.

  3. Ähnlich der Dankbarkeitsübung, wo ich morgens und abends auf einem Zettel notiere, wofür ich dankbar bin.