Vielleicht sollte ich vorausschicken, dass ich die letzten Jahre öfters versucht habe, mich mal wieder auf einen Marathon vorzubereiten (der letzte, den ich gelaufen bin, war der in Hamburg 2009) und es aber immer abgebrochen habe, weil irgendwas angefangen hat, weh zu tun, oft waren es die Knie. Und ich hatte letzten Sommer einen kleinen Motorradunfall, nichts Schlimmes, letztens bin ich aber mit dem linken Knöchel unters Motorrad gekommen. Nach einer Röntgenuntersuchung sagte der Arzt, dass Knochen und Bänder in Ordnung wären und es ‘nur’ eine Quetschung sei. Nach ein paar Wochen war soweit wieder alles ok, so dass ich wieder alles machen konnte. Alles, nur nicht laufen. Genauer gesagt, das Laufen ging, nur hinterher kamen die Schmerzen. Das führte dazu, dass ich bis Januar nicht gelaufen bin. Aber, und das war wohl aus heutiger Sicht ein echter Glücksfall bzw. das Glück im Unglück, dass ich in der Zeit sehr intensiv Pilates und ähnliches gemacht habe. Über die Details dazu werde ich noch mal gesondert schreiben, aber ich glaube, dass ich in dem halben Jahr meine Muskulatur gut stabilisiert und gekräftigt habe.
Im Januar habe ich dann ganz langsam wieder mit dem Laufen angefangen, anfangs wirklich nur mit geringer Belastung maximal eine Stunde lang und nur zwei mal pro Woche. (Für meine Verhältnisse ist das wirklich wenig.) Erst als das wieder beschwerdefrei ging, habe ich die Belastung zunächst auf mein normales Pensum von drei mal pro Woche erhöht und dann die Einheiten nach Gefühl verlängert und variiert. Am 12. April bin ich dann einen Halbmarathon in ganz passablen 1:34 Stunden gelaufen. Anschließend hatte ich noch einen Durchhänger und ein wenig muskuläre Probleme, die haben sich dann aber auch wieder gegeben. Vielleicht waren diese auch ernährungstechnisch bedingt und dadurch, dass ich mir eine zu kurze Pause nach dem Halbmarathon gegönnt habe. Die Regel lautet ja, pro gelaufenem Wettkampfkilometer einen Tag Pause bzw. Erholung, das wären also drei Wochen gewesen. Wahrscheinlich waren es weniger, ich weiß es aber nicht mehr so genau.
In der Zeit habe ich aber immer mein Pilatestraining beibehalten, und habe es an drei Tagen pro Woche an den lauffreien Tagen gemacht. Somit bleibt ein trainingsfreier Tag pro Woche, der gegebenenfalls ja geschoben werden kann. Und diesen Rhythmus halte ich bis heute. Die genauen Trainingseinheiten poste ich inzwischen auf Twitter unter @langer_hatsch.
Anfang Juli habe ich dann beschlossen, den München Marathon am 12. Oktober zu laufen. Als Trainingsplan verwendete ich den von Benji Durden (The Path to Marathon Success). Ich habe den vor vielen Jahren ausprobiert und für gut befunden und deswegen bin ich dabei geblieben. Ich habe seit dem 6. Juli jede Laufeinheit daraus absolviert und die kurzen halbstündigen Regenerationsläufe durch die Pilateseinheiten ersetzt. Was ich nicht gemacht habe, waren die Wettkämpfe, von denen bin ich keinen einzigen gelaufen, die habe ich durch die Einheiten vom Sonntag davor oder danach ersetzt. Es ist nämlich in der Ferienzeit im August und September schwierig, überhaupt einen Wettkampf zu finden, der passt und auch in akzeptablem Aufwand zu erreichen ist.
Als erstes Fazit kann ich also festhalten, dass ich die letzten 13 Wochen nach dem Plan trainiert habe, keine einzige Einheit ausgefallen ist und, als Allerbestes, mir überhaupt nichts weh tut, kein Knöchel, kein Knie und keine Hüfte. Und das zusammen würde ich schon als Riesenerfolg werten! Fairerweise sollte ich wohl auch erwähnen, dass ich keinen beruflich bedingten Stress hatte, bzw. genauer gesagt, ich mir die Zeit einfach genommen habe.
Jetzt geht es noch in die letzte Woche der unmittelbaren Vorbereitung zum Wettkampf und dann werde ich sehen (und berichten), was im Ergebnis herausgekommen ist.